VPA Broschüre für 2025
Folgend finden Sie die Online-Version unserer Broschüre für 2025.
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VO...Vortrag
Samstag, 22.11.2025 |
ab 07:45 Uhr | Registrierung |
08:30-08:40 Uhr | Begrüßung |
08:40-09:35 Uhr |
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Die Traumasaga - Mythos und existentielle Wirklichkeit
Dr.med Helmut Rießbeck |
VO01
08:40-09:35 Uhr
Wer das Wort "Trauma" in den Mund nimmt, ist sich einer besonderen Aufmerksamkeit gewiss. Doch ist der Begriff auch abgeschliffen und wird auf verschiedenste Weise fast beliebig eingesetzt. Dieser Vortrag ist ein Reisetagbuch und folgt den verschiedenen Stationen. in denen das Verständnis über seelische Verwundung entstand. Wie es sich verbreitete und die verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen erfasste. Wir blicken durch verschiedene Brillen, schauen in medizinische Zerrspiegel. Ist Trauma wirklich ein Geschehnis oder vielleicht doch etwas ganz anderes? Was ist komplex an der Diagnose „komplexe posttraumatische Belastungsstörung“ und ist die Vielzahl von Behandlungen und Umgangsweisen wirklich gerechtfertigt? Es scheint, dass es im Traumakontext noch immer mühevoll ist, eine Sprache zu finden, die den biologischen, den individuellen und kollektiven Bedingungen gerecht wird. Wir versuchen diese zu beschreiben.
Dr.med Helmut Rießbeck
• Arzt (seit 1982)
• psychodynamischer Psychotherapeut
• Internist und Arzt für Allgemeinmedizin
• Dozent an mehreren Weiterbildungseinrichtungen für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Psychosomatik
• Vorsitzender des Traumahilfezentrums Nürnberg
• anerkannter Supervisor der BLAEK und Moderator mehrerer Qualitätszirkel
• Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Ego State Therapie Deutschland, sowie bei der AGKB und der Dt. Janet Gesellschaft
Ausbildungen in:
• imaginativen Psychotherapieformen
• EMDR
• Hypnotherapie
• Ego-State-Therapie
• Psychodynamischer Gruppentherapie und Gruppensupervision
Klinische Schwerpunkte:
• Menschen mit Persönlichkeitsproblematiken, Psychosen, komplexen posttraumatischen und dissoziativen Störungen
09:35-09:40 Uhr | Technikpause |
09:40-10:30 Uhr |
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Die akute Belastungsreaktion - Normalität oder Pathologie?
Oberrätin Mag.a Heidrun Nedoma |
VO02
09:40-10:30 Uhr
Im Rahmen dieses Vortrages soll die Akute Belastungsreaktion in Abgrenzung zu anderen Belastungen diskutiert werden. Wie zeigt sich diese Reaktion in der Praxis, ist sie Normalität oder Pathologie? Welche Möglichkeiten gibt es, mit dem hohen Leidensdruck der Betroffenen umzugehen?
Diese Fragestellungen werden anhand von konkreten Fallvignetten aus der Praxis diskutiert und erörtert.
Oberrätin Mag.a Heidrun Nedoma
• Klinische- und Gesundheitspsychologin
• Notfallpsychologin
• Forensische Psychologin
• Leiterin Psychologischer Dienst Justizanstalt Graz Karlau
• Jahrelange Tätigkeit im Rettungs- und Notarztdienst
• Notfallpsychologin - Einsätze seit 1998 im In- und Ausland
• Referentin und Supervisorin in zahlreichen Ausbildungseinrichtungen, Krankenanstalten und Vereinen
10:30-11:00 Uhr | Pause |
11:00-11:55 Uhr |
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Ein Trauma ist nicht gleich ein Trauma ... Reflexionen zu einem komplexen Phänomen
Prof.in Dr.in phil.habil. Silke Birgitta Gahleitner |
VO03
11:00-11:55 Uhr
Der Begriff "Trauma" ist nicht leicht zu fassen und wird zunehmend inflationär gebraucht. Das Entsetzen über die Auswirkungen insbesondere schwerer traumatischer Erschütterungen führt andererseits häufig zu einer Zentrierung auf die Schäden und Verletzungen. Dabei wird häufig übersehen, dass traumatisierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ihrem Leben auch weiterhin zurechtkommen müssen und dass dies vielen unter großen Leistungen und Anstrengungen auch gelingt. Richtet man den Fokus der Aufmerksamkeit daher allein auf die Symptomatik, so ignoriert man diese Überlebenskraft. Vor allem aber erschwert diese pathologiezentrierte Sichtweise, Möglichkeiten aufzufinden, die eine konstruktive Bewältigung unterstützen. Passfähige Unterstützung erfordert Fachwissen über die Dynamiken, Kompetenzen zum diagnostischen Verstehen und zur Unterstützung der Betroffenen im Prozess der Bewältigung. Der Vortrag beleuchtet das Phänomen Komplextrauma und fokussiert Konzepte zum professionellen Umgang damit.
Prof.in Dr.in phil.habil. Silke Birgitta Gahleitner
Foto Credit „ASH Berlin“
• Psychotherapeutin und Sozialarbeiterin
• Professorin für Klinische Psychologie und Sozialarbeit an der Alice Salomon Hochschule in Berlin
• Promotion in Klinischer Psychologie, Habilitation in den Erziehungswissenschaften
• Mitglied der Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs
• Langjährige Tätigkeit in sozialtherapeutischen Einrichtungen für traumatisierte Frauen und Kinder
• In eigener Praxis tätig
11:55-12:00 Uhr | Technikpause |
12:00-13:00 Uhr |
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Die langen Schatten der Vergangenheit – wie Traumata der Vorgenerationen in die Gegenwart hineinwirken können
Prof. Dr. Franz Ruppert |
VO04
12:00-13:00 Uhr
Traumata können nicht nur für die unmittelbar betroffenen Menschen langanhaltende und schmerzhafte Folgen haben, sie können sich auch noch auf die Kinder und Enkelkinder der Betroffenen auswirken. Dies hat möglicherweise epigenetische Ursachen, weil durch Traumata auf der genetischen Ebene bewirkt wird, dass die Reaktion auf Stressreize schneller und intensiver geschieht und traumatische Lebenserfahrungen nicht so leicht wieder vergessen werden. Auf der psychologischen Ebene können traumabetroffene Eltern unter Umständen mit weniger Geduld und Empathie auf die Bedürfnisse ihrer Kinder reagieren und sind schneller von diesen überfordert. So können zwischen Eltern und Kindern Traumabindungen entstehen. Sozialpsychologisch können Traumata bewirken, dass ganze Bevölkerungen oder Bevölkerungsgruppen wie in einem Schockzustand weiterleben (z.B. nach einem Krieg) und die Kommunikation über das, was geschehen ist, tabuisiert ist und durch Abwehrmechanismen blockiert wird. Es wird dadurch erschwert, die volle Wahrheit über das zu erfahren, was geschehen ist. Die nachfolgenden Generationen verlieren so den emotionalen Kontakt mit ihren Vorfahren oder identifizieren sich unbewusst mit deren Traumagefühlen oder Überlebensstrategien. Daher ist es mitunter die Aufgabe der nachgeborenen Generationen, durch therapeutische Arbeit an sich selbst, den kollektiven Heilungsprozess zu befördern.
Prof. Dr. Franz Ruppert
• Professor für Psychologie
• Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis in München
• Begründer der Identitätsorientierten Psychotraumatheorie (IoPT)
• Autor von 11 Büchern, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden
13:00-14:30 Uhr | Mittagspause |
14:30-15:20 Uhr |
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Was haben Traumabehandlungen gemeinsam?
Dr.med Helmut Rießbeck |
VO05
14:30-15:20 Uhr
Auch Spezialist:innen kennen inzwischen nur einen kleineren Ausschnitt der Methoden und Techniken in der Behandlung traumatisch erschütterter Menschen. Dabei gab es hier in den vergangenen vier Jahrzehnten einen enormen Wissenszuwachs. Die Vielfalt der Behandlungsmöglichkeiten ist zwar auch ein reicher Schatz, für Betroffene aber ist sie aber auch eine Last. Sie sind weithin auf Transparenz und klare Orientierung als Voraussetzung für Partizipation und einen therapeutischen Prozess auf gleicher Augenhöhe angewiesen. Daher widmen wir uns in diesem Vortrag den Grundannahmen, Strategien und Vorgehensweisen, die Trauma fokussierte Therapien gemeinsam haben sollten. So beschreiben wir Prinzipien, an denen sich die therapeutische Beziehung, und die darin eingebetteten Methoden orientieren sollten. Hier dürfen die Teilnehmer:innen einiges an Entmythologisierung erwarten.
Dr.med Helmut Rießbeck
• Arzt (seit 1982)
• psychodynamischer Psychotherapeut
• Internist und Arzt für Allgemeinmedizin
• Dozent an mehreren Weiterbildungseinrichtungen für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Psychosomatik
• Vorsitzender des Traumahilfezentrums Nürnberg
• anerkannter Supervisor der BLAEK und Moderator mehrerer Qualitätszirkel
• Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Ego State Therapie Deutschland, sowie bei der AGKB und der Dt. Janet Gesellschaft
Ausbildungen in:
• imaginativen Psychotherapieformen
• EMDR
• Hypnotherapie
• Ego-State-Therapie
• Psychodynamischer Gruppentherapie und Gruppensupervision
Klinische Schwerpunkte:
• Menschen mit Persönlichkeitsproblematiken, Psychosen, komplexen posttraumatischen und dissoziativen Störungen
15:20-15:25 Uhr | Technikpause |
15:25-16:15 |
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Stabilisierung bei Traumafolgestörungen
Mag.a Martina Hopfner |
VO06
15:25-16:15
Stabilisierung ist – nicht nur bei EMDR – ein besonders relevantes Element in der Behandlung und Begleitung von Menschen mit Traumafolgestörungen. Hierbei wird die Aufmerksamkeit des/der Klient:in u.a. ganz gezielt auf Ressourcen gelenkt sowie ins Hier und Jetzt geholt. Dadurch soll die Fähigkeit zur Emotionsregulation und der Umgang mit innerer Spannung (wieder-)erlangt bzw. verbessert werden.
Die Referentin gibt in diesem Vortrag einen Überblick über Stabilisierungsmöglichkeiten bei Traumafolgestörungen mit einigen praktischen Beispielen.
Mag.a Martina Hopfner
• Personzentrierte Psychotherapeutin
• zertifizierte Traumatherapeutin (ZAP Wien und DeGPT)
• Supervisorin mit dem Schwerpunkt Behandlung von Traumafolgestörungen, unter anderem auch mit Schwerpunkt präverbale Traumata in freier Praxis in Linz, OÖ
• EMDR Practitioner und EMDR Supervisorin (EMDR Europe) sowie Supervisorin für Traumatherapie (ZAP Wien)
• Fort-bzw. Weiterbildungen u.a. in Ego State Therapie und Hypnotherapie (MEG Wien) sowie körperorientierten Behandlungsmethoden
• Vorstandsvorsitzende der EMDR-Fachgesellschaft Österreich
• Seit vielen Jahren Referentin im Bereich Psychotraumatologie und Psychotraumatherapie für diverse Organisationen im psychotherapeutischen sowie psychosozialen Bereich
16:15-16:45 Uhr | Pause |
16:45-17:40 Uhr |
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Einsatz von EMDR bei Traumafolgestörungen
Mag.a Martina Hopfner |
VO07
16:45-17:40 Uhr
In diesem Vortrag wird die Referentin die Methode "Eye Movement Desensitization & Reprocessing (EMDR)" kurz vorgestellen sowie den aktuellen Stand der Einsatzmöglichkeiten von EMDR skizzieren. EMDR wird, unter anderem von der WHO, der American Psychological Association (APA) und der International Society for Traumatic Stress Studies (ISTSS), als Behandlungsmethode bei Traumafolgestörungen empfohlen und ist mit den Behandlungsplänen verschiedener Therapieformen vereinbar. Im Fokus steht die Nachverarbeitung und Integration belastender Erfahrungen durch bilaterale Stimulation, wodurch das Gehirn unterstützt wird, die belastenden Erinnerungen durch eigene Selbstheilungskräfte weiter zu verarbeiten.
Mag.a Martina Hopfner
• Personzentrierte Psychotherapeutin
• zertifizierte Traumatherapeutin (ZAP Wien und DeGPT)
• Supervisorin mit dem Schwerpunkt Behandlung von Traumafolgestörungen, unter anderem auch mit Schwerpunkt präverbale Traumata in freier Praxis in Linz, OÖ
• EMDR Practitioner und EMDR Supervisorin (EMDR Europe) sowie Supervisorin für Traumatherapie (ZAP Wien)
• Fort-bzw. Weiterbildungen u.a. in Ego State Therapie und Hypnotherapie (MEG Wien) sowie körperorientierten Behandlungsmethoden
• Vorstandsvorsitzende der EMDR-Fachgesellschaft Österreich
• Seit vielen Jahren Referentin im Bereich Psychotraumatologie und Psychotraumatherapie für diverse Organisationen im psychotherapeutischen sowie psychosozialen Bereich
17:40-17:45 Uhr | Technikpause |
17:45-18:40 Uhr |
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Traumabehandlung in außergewöhnlichen Zeiten mit Traumafokus
Mag. Thomas Weber |
VO08
17:45-18:40 Uhr
In außergewöhnlichen Zeiten, wie etwa globalen Krisen, Krieg in Europa oder Naturkatastrophen, nehmen traumatische Erlebnisse stark zu und stellen Fachkräfte u.a. der Psychotherapie vor besondere Herausforderungen. Diese Zeiten erfordern angepasste, innovative Ansätze in der Traumabehandlung, da sowohl die individuellen als auch kollektiven Belastungen intensiviert sind. Traumafokus ist eine tiefenpsychologische Behandlungsmethode, die insbesondere bei chronischem Stress, Traumata und Schmerzerkrankungen wirksam ist. Bei einer modernen Traumabehandlung ist es notwendig mit Techniken zur Neuroregulation zu arbeiten, die darauf abzielen, das zentrale Nervensystem in einen beruhigten Zustand zu bringen.
Mag. Thomas Weber
• Studium der Psychologie und Psychotherapiewissenschaft
• Psychotherapeut
• Integrative Gestalttherapie (ÖAGG)
• zertifizierter Traumatherapeut EMDR (IT Berlin)
• internationaler Traumafokus Ausbilder und Lehrsupervisor
• Forschungsprojektleiter von Painspotting Schmerztherapie an der SysTelios Klinik in Deutschland (2016-2018)
• Paartherapeut
• Lehrtherapeut für Integrative Paarpsychotherapie (VIPP)
• Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie und Gewaltforschung (GPTG)
• ehem. Brainspotting Master Trainer (2011-2017)
• Fachbuchautor
Arbeitsschwerpunkte:
• Fort- u. Weiterbildung in Neuropsychotherapie in Österreich, Schweiz, Deutschland und Ukraine
• Forschungstätigkeit in Traumafokus und Schmerzfokus
18:40-18:45 Uhr | Technikpause |
18:45-19:45 Uhr |
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„Damals furchtbar, jetzt vorbei.“ - Zauber & Kraft von Geschichten gezielt nutzen
Mag.a Helga Kernstock-Redl |
VO09
18:45-19:45 Uhr
Geschichten nehmen eine Sonderstellung in der Arbeit mit Traumatisierten ein. Denn diese uralte Kommunikationsform kann Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters gleichermaßen berühren. Der Vortrag gibt einen kurzen Überblick zu den unterschiedlichen Geschichtenformen und Einsatzbereichen. Im Detail werden danach einerseits Geschichten vorgestellt, die der EMDR-Struktur folgen und andererseits anhand von Beispielen gezeigt, wie Betroffene mit Hilfe von „fertigen“ Geschichten (Bücher, PC-Spiele, Filme) unterstützt werden können. Möglichkeiten und Nachteile des Einsatzes von Chat-GPT werden kurz vorgestellt. Ziel ist es, die Vergangenheit auf neue Weise einordnen und abschließen zu können, um möglichst stabil und symptomfrei in die Zukunft zu gehen.
Mag.a Helga Kernstock-Redl
• Psychologin
• Psychotherapeutin
• Coach
• Supervisorin
• Ausbildungen in systemischer Psychotherapie, Arbeits- und Traumapsychologie
• Autorin: Ihr erstes Buch veröffentlichte sie 2005 im Rahmen ihrer Tätigkeit im Gottfried v. Preyer´schen Kinderspital, weitere folgten.
Aktuell:
• klinische Behandlung Schwersttraumatisierter im Therapiezentrum Ybbs
• in freier Praxis in Wien als Supervisorin, Coach, Autorin, Lehrbeauftragte und Referentin tätig
19:45 Uhr | Verabschiedung |
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